Einstimmung für Erwachsene (April)

April

Das ist die Drossel, die da schlägt,
Der Frühling, der mein Herz bewegt;
Ich fühle, die sich hold bezeigen,
Die Geister aus der Erde steigen.
Das Leben fließet wie ein Traum – 
Mir ist wie Blume, Blatt und Baum.

Theodor Storm

„Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“

                                                Dante Alighieri

Nachdem aus der Erde immer mehr Blattspitzen hervor kommen, hier eine kleine Betrachtung der Tulpe.

Haben wir uns schon einmal die Zeit genommen, sie genauer zu besehen und über ihre großen, kelchartigen Blüten zu staunen und darin vielleicht auch noch eine Biene zu entdecken? Tulpen gibt es in unzähligen Farben und Farbkombinationen, mit glatten und gefransten Rändern, gefüllt und ungefüllten Blüten.

Die Blätter der Tulpe weisen manchmal ein streifenförmiges Muster durch verschiedene Grün- und Brauntöne auf. Betrachtet man die Anzahl der Blütenblätter und Staubblätter ergeben sich die Zahlen Drei, Sechs und Neun. Im Inneren des Kelches zeigt sich uns ein sechsstrahliger Stern. Hartmut Lux stellt in seinem Buch „Sterne der Erde – Kristallbildung in der Natur und im Menschen“ deshalb die Frage, ob Blumen nicht zugleich ein Lehrbuch für Geometrie sind oder vielmehr ein kosmischer Liebesbrief. 

„Es ist sehr wahrscheinlich, dass in der Natur auch eine  wunderbare Zahlenmystik stattfinde. Auch in der Geschichte. Ist nicht alles voll Bedeutung, Symmetrie, Anspielung und seltsamem Zusammenhang? Kann sich Gott nicht auch in der Mathematik offenbaren wie in jeder anderen Wissenschaft?“

                                                                Novalis

H. Lux, „Sterne der Erde – Kristallbildung in der Natur und im Menschen“, Merlikin Lyrik, 2014, 1. Auflage


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