Waldorfpädagogik – Grundlagen
Der Mensch in seiner Gesamtheit von Leib, Seele und Geist soll harmonisch und seinen Entwicklungsperioden entsprechend ausgebildet werden. Im 7-Jahres-Rhythmus vollziehen sich grundlegende Änderungen im leiblichen Organismus, korrespondierend mit ebensolchen, für die Erziehung relevanten Entwicklungen im Seelischen und Geistigen.
Ungefähr im 7. Lebensjahr (Zahnwechsel) wird das Kind schulreif; das heißt, dass Kräfte, die bis dahin zum Aufbau des Körpers gebraucht wurden, nun teilweise frei werden und dem gedanklichen Erfassen der Welt dienen können.
Um das 14. Jahr (Geschlechtsreife) wendet sich der Jugendliche verstärkt seiner seelischen Innenwelt zu – ein neues Gefühlsleben, Abstraktionsfähigkeit und selbständiges Urteilsvermögen erwachen (kausales Denken tritt in den Vordergrund).
Mit dem 21. Lebensjahr sind die Grundlagen vorhanden, um eine freie eigenverantwortliche und sozialfähige Persönlichkeit zu werden. Die Waldorfpädagogik polarisiert nicht in gute und schlechte Schüler. Sie geht davon aus, daß jeder Mensch auf jeweils verschiedenen Gebieten Stärken und Schwächen aufweist.
Durch das vielfältige Angebot an praktischen und künstlerischen Fächern sowie Praktika in der Oberstufe können einseitig begabte Schüler auch im schulischen Rahmen ihre Begabungen ausbilden und erleben. Gleichzeitig kann die Zusammenarbeit in der Klassengemeinschaft ausgleichend auf die Stärken und Schwächen des einzelnen wirken. Die Klasseneinteilung in den Waldorfschulen basiert auf dem gleichen Prinzip: es gibt kein Wiederholen einer Klasse aufgrund von Lernschwächen.
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